Vorzeichen (Musik)

Die Vorzeichen sind Notenzeichen, die am Anfang eines Notensystems unmittelbar hinter dem Notenschlüssel und vor der Taktangabe stehen und wie die akzidentellen Versetzungszeichen die Hoch- oder Tiefalteration von Tönen anzeigen.

Die Notenzeichen der Vorzeichen und Versetzungszeichen sind identisch. Während Versetzungszeichen jedoch unmittelbar vor einer bestimmten Note stehen und nur für diese bis zum nächsten Taktstrich Gültigkeit haben, sind Vorzeichen in der Funktion eines Generalvorzeichens[1] für alle Oktavbereiche des zu alterierenden Tones und bis zum Ende eines Notentextes gültig, sofern ihre Geltungsdauer nicht durch einen Vorzeichenwechsel auf einzelne Abschnitte beschränkt wird.

Im Gegensatz zu der weit verbreiteten Annahme, dass die auch Vorzeichnung genannte Gesamtheit der Vorzeichen eines Musikstücks unmittelbare Rückschlüsse auf dessen Tonart zuließe, verweisen Vorzeichen lediglich auf die Position des verwendeten Tonmaterials im Quintenzirkel. Um dieses Tonmaterial einer konkreten Tonart der Dur-Moll-Tonalität oder einem Modus zuordnen zu können, bedarf es in der Regel der Berücksichtigung weiterer Faktoren, die nur aus den strukturellen Merkmalen einer Komposition zu erschließen sind.

Umgangssprachlich ist es üblich, die akzidentellen Versetzungszeichen ebenfalls „Vorzeichen“ zu nennen.

Beispiel für eine Vorzeichnung in Violin- und Bassschlüssel:
Drei Kreuz-Vorzeichen stehen für A-Dur oder fis-Moll
  1. www.musiklehre.at.

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